#1 Wortivation: Was ist eigentlich „Überdenken“?

#1 Wortivation: Was ist eigentlich „Überdenken“?

In der Rubrik Wortivation geht es um alltäglich genutzte Wörter, die unter anderem Licht eine gänzlich andere Bedeutung bekommen. So bekommt die Kommunikation mit anderen und mit uns selbst eine neue Perspektive – und vielleicht springt etwas Motivation für dich heraus! Heute geht es um das Überdenken und wie wir uns damit nicht nur Zeit verschaffen, sondern uns auch handlungsunfähig machen.

„Das muss ich erst einmal überdenken.“

Jeder hat diesen Satz gehört und bereits verwendet. Wir verwenden ihn ständig. Manchmal in Situationen, in denen wir eine Entscheidung treffen müssen und uns über die Konsequenzen unserer Entscheidung klar werden möchten. Wir überdenken auch gerne Informationen, wenn wir etwas verstehen möchten.

Im Grunde geht es darum, dass wir uns Zeit verschaffen möchten, um uns darüber im Klaren zu sein, was auf uns zukommt. Informationen sichten und Entscheidungen treffen sind häufige Handlungen, die mit intensivem Nachdenken verbunden sind.

Nicht alles ist in jeder Situation sofort eindeutig und manchmal ist etwas mehr Zeit gut. So gewinnen wir Abstand und können mit etwas mehr Objektivität urteilen.

Gibt es einen Haken beim Überdenken?

Nachdem ich mir bei meiner letzten Entscheidung wieder etwas Zeit verschaffen wollte indem ich es überdenken wollte, kam mir ein anderer Gedanke. Diesen möchte ich auf einem kleinen Umweg erklären.

Es ging darum, dass ich einen Auftrag übernehmen sollte, jedoch war ich mir nicht sicher, ob es das richtige für mich ist. Zum selben Zeitpunkt war meine Zeit jedoch bereits stark limitiert und ich hatte Angst, dass ich über mit dem Auftrag übernehmen würde.

Da fiel mir auf: Ich kann etwas übernehmen und ich kann mich übernehmen. Gibt es das auch beim Überdenken?

Etwas überdenken vs. Sich überdenken

Wenn ich etwas überdenke, dann vergleiche ich Argumente oder Informationen. Aber kann ich mich auch überdenken, so wie ich mich übernehmen kann?

Vielleicht denkt man manchmal zu viel über Argumente und Informationen nach, sodass der richtige Moment für die Entscheidung vergeht.

Überdenkt man sich, denkt man zu viel nach.

Eine Eigenschaft, die vielen großen Unternehmern zugesprochen wird, ist die der schnellen Entscheidung. Sie denken nicht viel nach, sie wissen, was sie wollen. Sie handeln schnell, wenn es gefordert ist. Starke Persönlichkeiten überdenken sich nicht, sie handeln. Entscheidungen schnell und gut treffen zu können, ist eine wichtige Eigenschaft, die wir alle pflegen sollten.

Entscheide schnell und ändere deine Entscheidung langsam.

Die Kraft der Intuition ist in der Psychologie gut erforscht. Unser Bauchgefühl trügt uns nur selten. Wir müssen es pflegen und unumstößlich darauf hören. Merken wir, dass wir uns mit mit dem Entscheidungsgegenstand nicht wohl fühlen, entscheiden wir uns direkt dagegen. Umgekehrt entscheiden wir uns dafür.

Langfristig definieren wir uns selbst durch unsere Handlungen, nicht durch die Abwägungen, die zu dieser Handlung führten. Das gleiche gilt für den Drang nach Perfektion. Wieso Perfektionismus in Wirklichkeit Selbstbetrug ist, erfährst du hier.

Fazit

Etwas zu überdenken verschafft uns Zeit. Uns selbst zu überdenken, also zu viel über etwas nachzudenken, macht uns handlungsunfähig. Nutze dein Bauchgefühl in Situationen, in denen deine Handlungsfähigkeit gefragt ist. Entscheide schnell.

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