Zielhunger

In unserer unersättlichen Gesellschaft sind wir dazu erzogen uns Ziele zu setzen. Nicht eines, sondern viele. Idealerweise im Voraus für die nächsten 10 Jahre. Und wir lieben es!

Alljährliche Planungshysterien verursachen zu Beginn eines jeden Jahres zwar zunächst Euphorie und Handlungsdrang. Doch endet es meist in Ernüchterung und das nach noch nicht einmal zwei Monaten.

Was klingt wie Schwarzmalerei hat einen Zweck: Warum setzen wir uns zwanzig Ziele zugleich? Wieso nicht eines nach dem anderen, das dringlichste Ziel zuerst? Konzentration statt Zerstreuung, Priorität statt Gleichgültigkeit.

Zyniker würden dann behaupten:
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns lieber keine Ziele setzen als so viele, dass wir keines erreichen!

Ganz ohne Ziele kommen wir aber auch nirgends an. Und vielleicht würde es reichen, wenn du ein Ziel hast, auf das du dich fokussierst, bis zu es erreichst. Nun gibt es ja bereits schlaue Gedanken und Sprüche – genau für diese Situation. „Ein Marathon beginn mit den ersten Schritt.“ Oder um das Berater-Jargon zu nutzen:

Wie ißt man einen Elefanten?
Stück für Stück.

Ein Ziel und seine Teile. Jedes Teil ist wichtig. Denn wenn du glaubst, dass das nächste Stück das saftigere ist, wirst du dich am aktuellen verschlucken.

Sei nicht hungrig auf Ziele. Sei hungrig sie zu erreichen. Nicht Zielhunger macht unser Jahr gut, sondern Erfolgshunger.

Selbstbetrug