Selbstkontrolle: Mittel für mehr Glück, Gesundheit und Erfolg?

Selbstkontrolle: Mittel für mehr Glück, Gesundheit und Erfolg?

Es gibt viele schöne Dinge im Leben – für viele gehört Kontrolle und Disziplin nicht dazu. Doch einer Studie verfolgt einen neuen Ansatz und fragt: Sind selbstkontrollierte Menschen glücklicher, gesünder, erfolgreicher und zufriedener als wir Durchschnittsmenschen? Die Ergebnisse der Studie über Selbstkontrolle sind verblüffend und wir können viel davon lernen!

Was du aus diesem Beitrag mitnehmen kannst:

  • Was Selbstkontrolle genau ist und wie sie sich auswirkt
  • Studienergebnis belegt: Mehr Selbstkontrolle führt zu mehr Glück
  • Wie du durch mehr Selbstkontrolle mehr Freiheit gewinnen kannst

Selbstkontrolle und Selbstdisziplin

Beherrsche deinen Geist oder dieser wird dich beherrschen.
Horatius 
(65-8 v.Chr., römischer Dichter)

Kontrolle nehmen wir häufig eher negativ wahr. Das vor allem dann, wenn diese von außen kommt. Wir sind ihr dann entweder unfreiwillig ausgesetzt oder sie schränkt uns ein. Selbstkontrolle hingegen ist die aktive Kontrolle, die man auf sich selbst ausübt: Freiwillig und bewusst.

Ist man selbstkontrolliert, handelt man bedacht anstatt impulsiv. Man überlegt in Ruhe, anstatt sich von seinen Emotionen leiten zu lassen. Man handelt zielgerichtet anstatt sich kurzfristigen Bedürfnissen zu zuwenden.

Und das Wichtigste:

Selbstkontrolle ist eine FREIWILLIGE und BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG!

Selbstkontrolle oder Selbstregulation sind dabei Sammelbegriffe für die verschiedensten Konstrukte, wie 

  • Selbstdisziplin,
  • Gewissenhaftigkeit,
  • Ausdauer,
  • Emotionsregulation,
  • Frustrationstoleranz,
  • Belohnungsaufschub,
  • Aufmerksamkeitsspanne
  • und weitere.

Und sind wir mal ehrlich:
Mit keinem dieser Begriffe würde man eine erfolgreiche, glückliche und zufriedene Person beschreiben!

Wieso schreibe ich also einen Beitrag darüber?

In einer Langzeitstudie konnte gezeigt werden, dass selbstkontrollierte Menschen glücklicher, gesünder, wohlhabender und allgemein zufriedener sind als weniger selbstkontrollierte Menschen.

Und Glück, Gesundheit, Erfolg oder Zufriedenheit wünschen wir uns doch alle oder? Also schauen wir einmal rein, was da vor sich geht.

Die Dunedin Studie

Vorhersagbarkeit von Glück, Erfolg und Gesundheit durch Selbstkontrolle

2011 wurde die Dunedin Studie veröffentlich. In dem Zeitraum von 30 Jahren wurden die über 1.000 Probanden vom frühen Kindesalter, bis zum mittleren Erwachsenenalter untersucht.

In dieser Studie wurde untersucht, ob Kriterien der Selbstkontrolle einen Einfluss auf das spätere Leben von Kindern haben. Auch der Zusammenhang mit Intelligenz oder sozialem Status wurde untersucht.

Das Ergebnis ist verblüffend:
SelbstdisziplinGewissenhaftigkeit und Ausdauer stehen im Zusammenhang mit Merkmalen wie Gesundheitmateriellem Wohlstand und Zufriedenheit!

Der Grad der Selbstkontrolle kann Aussagen darüber treffen, wie früh wir sterben, ob wir rauchen, wie wir uns ernähren oder ob wir arbeitslos sein werden.

Probanden mit hoher Selbstkontrolle zahlten weniger Geld für medizinische Behandlungen und Sozialleistungen. Auch waren sie weniger Straffällig als Probanden mit geringer Selbstkontrolle. Ausschließlich der Grad an Selbstkontrolle konnte diesen Effekt hervorrufen – Intelligenz oder sozialer Status spielten keine Rolle.

Klingt gut! Wie lässt sich das umsetzen?

Selbstkontrolle lernen: Trainiere Disziplin wie einen geistigen Muskel

„There is no easy way. There is only hard work, late nights, early mornings, practice, rehearsal, repetition, study, sweat, blood, toil, frustration, and discipline. DISCIPLINE. THERE MUST BE DISCIPLINE.“
Jocko Willink, Navi Seal, Autor „Der Weg der Disziplin“

Vielleicht denkst du jetzt:
„Alle untersuchten mit positivem Ergebnis waren bereits in ihrer Kindheit selbstkontrolliert. Ich bin erwachsen, Disziplin lerne ich nicht mehr – ohnehin finde ich das alles zu anstrengend. Ich bin lieber frei als überkontrolliert.“

Selbstkontrolle ist nicht genetisch bedingt oder nur in der Kindheit zu erlernen. Sie ist durch Handlung und Umfeld geprägt.

Tatsächlich konnten Neurowissenschaftler zeigen, dass bestimmte Gehirnareale, wie der mediale orbitofrontale Cortex, aktiv sind, wenn Selbstkontrolle ausgeübt wird. Das heißt

Selbstkontrolle ist eine Funktion des Gehirns

Jeder der sagt, dass er undiszipliniert ist oder sich nicht kontrolliert, hat es einerseits nie gelernt und andererseits nie TRAINIERT!

Und genau hier können wir anfangen. Doch bevor ich meine Gedanken zum Training der Selbstkontrolle mitteile, möchte ich noch einmal deutlich machen, wieso das wichtig ist.

Selbstkontrolle ist Freiheit

Selbstkontrolle, Selbstdisziplin und jede Form der AKTIVEN Selbstbeherrschung ist die größte Freiheit, die wir erreichen können. Das ist keine Annahme zu der ich selbst gekommen bin.

Jocko Willink ist Navy Seal im Ruhestand und beschreibt dies in seinem Buch „Der Weg der Disziplin“.

Zusammengefasst:
Du hast Hobbies, Aufgaben, Pflichten und viele weitere Tätigkeiten, die du FREIwillig machst und ausübst. In keiner dieser Tätigkeiten wirst du jemals wirklich gut oder herausragend sein, wenn du nicht konsequent übst. Wenn du richtig gut in deinen Tätigkeiten bist, hast du alle Freiheiten in dieser Tätigkeit! Wenn du diszipliniert trainierst, wirst du frei in der Ausübung sein.

Ein Beispiel:
Ein Pianist, der nur ab und zu übt, wird niemals die Stücke spielen können, die er sich wünscht. Würde er tägliche Übungen absolvieren, würde er immer besser werden, bis er so gut ist, dass ihm die Noten frei von den Fingern gehen. Je mehr Disziplin er investiert, desto freier wird er in der Ausübung seines Hobbys sein!

Was denkst du sonst, woher die 10.000 Stunden Regel kommt?

Selbstkontrolle in 3 Schritten trainieren

Unser Gehirn ist anpassungsfähig. Wir sind unser Leben lang dazu in der Lage, neue Dinge zu erlernen und alte Gewohnheiten zu ändern. Bestehende Routinen, egal wie tief sie auch eintrainiert sind, können jederzeit durch neue ersetzt werden.

Selbstkontrolle ist wie ein Muskel, der trainiert werden will.

Um deine Selbstkontrolle zu trainieren, musst du dir klar machen:
Jeder hat diese Momente in denen er keinen Bock hat irgendwas zu tun. Das ist normal und menschlich!

Selbstkontrolle geht jedoch über Prokrastination hinaus.
Während andere keinen Bock mehr haben, hält der Selbstkontrollierte an seinen Zielen fest und macht es trotzdem und gerade weil er keine Lust darauf hat.

Schritt 1: Mach dir klar, wodrin du mehr Selbstkontrolle üben willst.

Einfach nur Selbstkontrolle zu wollen, ist wie sich zu wünschen fit zu sein. Wenn du nicht genau weißt, dass du besser im Schwimmen, Radfahren oder Laufen werden willst, wirst du beim Wunsch fit zu sein stehen bleiben.

Frage dich selbst: WAS genau willst du?

Dabei ist egal, was es ist: Hauptsache du hast eine klare Aufgabe vor Augen!

Schritt 2: Mach dir klar, wieso du es tust!

Wenn du nicht weißt, warum du in der zuvor bestimmten Tätigkeit besser werden willst, wirst du es nicht werden. Setze dir ein klares Ziel! Das Ziel soll dabei so groß wie möglich sein.

Um beim Fitness Beispiel zu bleiben: Sag nicht, dass du gut im Schwimmen sein willst, setze dir das Ziel ein Goldabzeichen in 1 bis 2 Jahren zu gewinnen! Der Weg kann und soll schwer sein, damit du entsprechend hart arbeitest.

Frage dich selbst: WIESO willst du DAS?

Lass dich nicht von kurzfristigen Dingen verführen. Wenn du wirklich entschlossen bist, wirst du mehr Selbstkontrolle erlangen!

Schritt 3: Wenn es hart ist, arbeite härter!

Da wären wir wieder bei der Prokrastination. Meine persönliche Achillesferse. Wie sieht es bei dir aus? Sicher kennst du das Aufschieben von ungeliebten Aufgaben.

Hier gibt es nur einen radikalen Weg:

Wenn du keine Lust hast und es schwer ist anzufangen, TU ES EINFACH! Und arbeite umso härter!

Und das jeden Tag. Keine Ausnahmen mehr. Wenn du disziplinierter Lesen willst, dann lies jeden Tag. Und wenn es nur 5 Seiten sind. Die Routine ist wichtiger, als sie zu unterbrechen.

Sage dir selbst: DAS DU ES WILLST!


Um dir das Überwinden der Prokrastination leichter zu machen, hier eine kleine Theorie von mir. Nennen wir sie

Das McDonalds-Prinzip

Vorher gut, nachher schlecht

Jeder hat mal Bock auf einen Burger. Und das Gefühl VOR dem Essen ist großartig und der Appetit entsprechend groß. Doch danach fühlen wir uns meistens mies. Der Bauch ist schwer und seltsamer Weise ist es wie verkatert zu sein.

Vorher Schlecht, nachher gut

Bei unseren Aufgaben ist es genau umgekehrt. Davor haben wir meist keinen Bock darauf. Wenn wir sie dann doch erledigt haben, fühlen wir uns super es angegangen zu sein!

Was lernen wir daraus?

Mach dir klar, dass du dich nachher super fühlen wirst, wenn du eine schwierige Aufgabe vor dir hast.
Und hör auf bei McDonalds zu essen, wenn du dich danach schlecht fühlst.


Meine Erfahrung und Fazit

Selbstkontrolle und Selbstdisziplin sind beides Dinge, die ich aus meiner Sicht nur schwer in meinem Leben unterbringen kann. Ich liebe es zu prokrastinieren und mich abzulenken.

Wie jeder professionelle Prokrastinator kann ich dir jedoch sagen: Prokrastination fühlt sich NIE gut an.

Umso wichtiger war es für mich mehr von Jocko Willink zu lesen und zu erfahren, der in Inkarnation der Selbstkontrolle ist. Seine Bücher sind radikal und unglaublich inspirierend.

Seit geraumer Zeit lerne ich mehr und mehr Freiheit in meinem Leben zu erreichen, in dem ich mehr und mehr Kontrolle über mein Leben erlange. Nicht zuletzt dadurch, dass ich mehr und mehr lerne den kurzfristigen Verführungen zu entsagen und mich dem zu widmen, was ich wirklich will. Meine Ziele erreichen.


Wenn du auch mehr über Selbstkontrolle, Disziplin und Freiheit lesen willst, empfehle ich dir das Buch von Jocko Willink.

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