Der Weg

Du gehst einen Weg. Machmal ist er leicht, gelegentlich ist er schwer. Du rastest zuweilen, du rast mitunter. Es ist dunkel in einigen Stunden und in anderen ist es hell. Wechselweise ist es kalt und warm, stürmisch und friedlich. In dieser Welt gehst du einen Weg.

Du gehst diesen Weg und denkst zurück als alles Begann. Damals gingst du ihn nicht allein, nein. Nicht einmal selbst konntest du ihn gehen! Aus dieser Zeit trägst du so manches bei dir. Wahre Schätze sind dabei, aber auch Plunder. Was für ein Gepäck! „Du kennst bisweilen nicht die Hälfte“, verrät dir sein Gewicht. Mit all diesen Gedanken gehst du weiter diesen Weg.

Du gehst den Weg und fragst dich „Warum denn dieser?“ Vieles fragst du dich. Auf zahlreiche Fragen gibt dein Gepäck dir eine Antwort. Andere werden von Gefährten geprüft. Doch die bohrenden Angelegenheiten bleiben ohne Antwort. Hinterfragend und zweifelnd gehst du den Weg.

Du gehst jenen Weg und wankst: „Ach ist es denn Meiner?!“ Biegst du nun ab, bleibst du nun stehen? Schlenderst du zurück oder gibst du auf? „Warum gehen, warum laufen?“ Wofür, wieso, wohin? „Warum gibt es den Weg und ist es denn Meiner?“ Wankelmütig weißt du nicht weiter auf jenem Weg.

Du gehst nicht weiter und blickst in dein Gepäck. „Oh, diese Erinnerungen, wie schön und schwer zugleich!“ Lässt du sie dort? Lässt du sie los? So sitzt du da und blickst in dich hinein. „Was ist denn das? Es passt nicht her!“ Und du merkst, dass du dort nicht bleiben willst. Du gehst weiter und machst den Weg dein Eigen.

Du gehst deinen Weg und fühlst dich leichter. Nicht alles war wie es schien. Und nicht alles wird sein wie es erscheinen mag. Der Weg war nicht dein Leid, es war dein Urteil und seine Quelle. So gehst du deinen Weg und bist ein wenig reicher.