Die Anti-Liste

Es geht um deine Anti-Liste. Welche Liste? Die Liste mit Dingen, die du schon längst erledigen wolltest. Und ich meine nicht deine Bucket-Liste, mit den wundervollen Dingen, die du „Gerne“ erledigen möchtest. Nein, es geht um vielmehr um eine „Anti-Bucket“-Liste. Die Liste mit Dingen, die du gar nicht gerne erledigen willst und doch ständig an sie denkst. Und sie deshalb tief in deinem Kopf angelegt hast.

Das verschiebe ich auf…

… wann genau? Vielleicht bist du darin besser als ich – aber meine Anti-Liste ist lang. Nichts davon hat wirklich eine echte Priorität und genau deshalb verschiebt man die Dinge auf „irgendwann, aber dann!“.

Aber es beschäftigt mich trotzdem ständig. Meine Gedanken rufen diese Liste ungewollt immer wieder auf. Und ein tolles Gefühl ist das sicherlich nicht. Aber solang die Anti-Liste in meinem Kopf ist und nicht abgearbeitet, werde ich sie nicht los. Und das ist nicht schön.

Auf meiner Liste finden sich Dinge, wie:

  • „Geliehen und dummerweise verstaut“
  • „Das wollte ich auch mal aussortieren“
  • „Eigentlich hätte ich das längst kündigen müssen“
  • „Was ich X damals hätte sagen wollen“

Für mich sind es immer Dinge, die ich auf die eine oder andere Weise bereue. Reue ist kein schönes Gefühl. Also ignoriere ich es oft und konzentriere mich auf andere Dinge.

Für mich sind es aber anscheinend nicht nur Dinge, sondern auch Dinge, die ich mit Personen verbinde. Und Personen kann man nicht für immer aufschieben.

Hak es ab

Abhaken heißt nicht vergessen.
Abhaken heißt abschließen.

Lass uns erst über die Sachen sprechen, die du in Bezug auf Menschen aus deiner Vergangenheit bereust. Also vermutlich eher emotionale Dinge, die etwas komplizierter sind als geliehene Sachen.

Es sind vielleicht Situationen, in denen du dir gewünscht hättest, dass du anders reagiert hättest. Beziehungen, die zu Bruch gegangen sind, weil du nicht die Person warst, die du hättest sein wollen. Oder einfach ein altes „Ich“ für das du dir wünschst, dich entschuldigen zu müssen.

Ganz egal was es ist, solang du es mit dir trägst, wirst du es bei dir haben. Es belastet dich, weil du es bereust. Und das ist ok, jeder hat das. Die andere Person wird vielleicht nicht einmal mehr daran denken. Und auch das ist ok. Es sind deine Gedanken und Gefühle, die du verarbeiten möchtest.

Wenn die Person lebt und ihr keinen Kontakt habt, versuche nicht eine Freundschaft aufzubauen. Schreibe, was du glaubst schreiben zu müssen. Vielleicht reicht es dir, es zu verfassen ohne es abzusenden. Eine Taktik, die auch bei Aggressionen helfen kann. Wenn du es absenden möchtest, tue es nicht in der Erwartung eine Antwort zu erhalten. Der Brief ist für dich.

Bei verstorbenen Personen ist es anders. Vielleicht hilft es dir das Grab zu besuchen. So habe ich es bereits getan und mir hat es geholfen dort in Gedanken mit der Person zu sprechen.

Bei allem anderen ist es glücklicherweise etwas einfacher:

  • Bring die Dinge zurück, die du dir geliehen hast.
  • Nimm dir die Zeit den Ballast auszusortieren.
  • Kündige die Verträge, die du nicht brauchst oder willst.
  • Was auch immer, tu es, werd es los! Verbrenne es wenn nötig.

Über allem steht:
Solang du Dinge aus deiner Vergangenheit mit dir trägst, wird es dir mit der Zeit immer schwerer fallen dich auf deine Zukunft zu konzentrieren als wenn es nicht so ist. Mach dich leicht, hake deine Anti-Liste endlich ab.
Und baue nach Möglichkeit keine neue auf 🙂

Du kannst kein unbeschwertes Leben führen, wenn du dir dein Leben beschwerst

Muster